Siófok

Siófok ist jung und alt zugleich. Alt, weil es schon den alten Römern bekannt war. Bei Ságvár (6 km von Siófok entfernt) hatten sie eine Stadt, Tricciana.

Hier war im Jahre 292 eine Schleuse auf Befehl von Kaiser Galerius gebaut worden. Diese Schleuse befandet sich wahrscheinlich nicht am selben Platz wie die heutige durch welche heute - nach dem dritten Umbau - auch Schiffe von 1000 Tonnen passieren können. Auch die landerobernden Ungarn haben Siófok früh in Besitz genommen. Bereits die Gründungsurkunde von Tihany aus dem Jahre 1055 erwähnt seinen Namen und später kommt es als Station an der wichtigen Heerstrasse und als Zollstelle in die Dokumente.

Die Türken haben Siófok im Jahre 1552 erobert, eine Festung und einen Kriegshafen gebaut. Am Ende des 17. Jahrhunderts wurde Siófok frei, und viele Leute haben sich hier wieder niedergelassen. Im Rákóczi-Freiheitskampf spielte die Siedlung wegen ihrer strategischen Position eine Rolle: Ihr erstes Wappen bekam sie im Jahre 1705 vom Fürsten Rákóczi, dieses gebraucht die Stadt auch heute noch. Das heutige Siófok entwickelte sich aus zwei Dörfern: Kiliti und Fok. Der Sió-Kanal war die Komitatsgrenze und trennte beide Dörfer. Am Anfang war Kiliti grösser, bedeutender und hatte mehr Einwohner.

Die Veränderung bracht der Bau der Süd-Eisenbahn in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. In den ersten Jahren gab es noch nicht einmal ein Bahnhofsgebäude und als dieses erbaut war, stiegen die Fahrgäste nicht wegen Siófok aus, sondern nur um mit dem Schiff auf die andere Seite, zu dem schon lange bekanntem Badeort Balatonfüred weiter zu reisen.

Erst später bemerkten sie die hervorragenden Eigenschafen des Südufers, des hiesigen Strandes. Seit diesem Zeitpunkt enwickelte sich Siófok sprunghaft, überflügelte Kiliti - die Einwohnerzahl und die wirtschaftliche Bedeutung nahm zu. Ende des vergangenen Jahrhunderts wurde der zentrale Badestrand angelegt, des Gelände parzelliert, das heutige Badeviertel erbaut und das Ufer befestigt.
Am Sió-Kanal wurde in westlicher Richtung, in Balatonkiliti, am Ufer des Kanals, ein Feriengebiet errichtet, das den Namen "Vilmatelep" trug. 1939 wurde unter dem Namen Balatonújhely ein selbständiges Dorf gegründet, dessen Gelände an Siófok angrenzte. Die Siófoker Bewohner hätten gern das Gelände jenseits des Sió-Kanals ihrem Dorf einverleibt, waren doch dort ihre Weinberge und auch der Friedhof.

1950 wurde Balatonujhely Siófok angeschlossen, die Komitatsgrenze berichtigt und Siófok bekam die Rechte einer Kreisstadt. Dies war das Ergebnis der bis dahin dynamischen Entwicklung und ein wichtiger Schritt für weitere Entwicklung. 1966 kam Balatonszabadi-Fürdõtelep und 1968 Balatonkiliti dazu und damit wurde Siófok 1968 zur Stadt ernannt. Diese vereinigte, vergrösserte Ortschaft erlebte in den siebziger und achtziger Jahren einen sehenswerten Aufstieg.

Neue Institute, Stadtteile mit Familienhäusern, vielstöckige Wohnhäuser, grosszügige Hotels, zahlreiche Ferienhäuser, zeitgemässe Verkehrsverbindungen kamen zustande.